Kampagne Zug statt Flug

Zug oder Flug?

Will die Schweiz die Pariser Klimaziele erreichen, müssen die Emissionen aus dem Flugverkehr zwingend in den Klimaschutz einbezogen und drastisch reduziert werden. Der Luftverkehr ist heute in der Schweiz mit 27 % der grösste Treiber des menschengemachten Klimaeffekts. Gemäss Prognosen wird der Flugverkehr nach der Corona-Pandemie wieder stark ansteigen. Deshalb fordert umverkehR eine Verlagerung von Flug auf Zug.








Alles begann 2018 mit einem offenen Brief an die damals zuständige Verkehrsministerin Doris Leuthard.
Die Resonanz auf diesen Brief war gross. Konkret wurden folgende Forderungen gestellt:

  • Einführung einer Flugticketabgabe
  • Einsatz der Schweiz für eine internationale Kerosinsteuer
  • Förderung von klimafreundlichen Alternativen insbesondere Bahn und Nachtzügen

Der offizielle Auftakt unserer Kampagne «Zug statt Flug» folgte schliesslich Ende 2018 mit der Beratung des Parlaments über das CO2-Gesetz. Kurzerhand lancierten wir eine Petition für eine Flugticketabgabe. Mit der aufstrebenden Klimabewegung im Rücken sammelten wir 2019 erfolgreich 17‘858 Unterschriften für die Flugticketabgabe und reichten diese im September 2019 rechtzeitig zur parlamentarischen Beratung der Neuauflage des CO2-Gesetzes ein.

Obwohl es uns gelang, eine Million Haushalte mit unseren überzeugenden Argumenten zu bedienen, haben wir die Abstimmung leider verloren. Ein herber Dämpfer für unsere Kampagne. So wollten wir das Projekt nicht abschliessen. Ein Erfolg musste her. Darum haben wir eine Umfrage in Auftrag gegeben, um zu zeigen, dass eine Flugticketabgabe nach wie vor von einer Mehrheit der Schweizer Bevölkerung unterstützt wird. Das haben wir genutzt, um eine Motion einzureichen, welche die Einführung einer Flugticketabgabe forderte. Damit wir die Kampagne aber wirklich erfolgreich abschliessen können, war das JA zum Klimaschutzgesetz am 18. Juni 2023 dringend nötig. Denn mit dem Klimaschutzgesetz wird der Flugverkehr erstmals gesetzlich verpflichtet, bis 2050 Netto-Null zu erreichen. Dass wir dieses Ziel nun erreicht haben, ist ein riesiger Meilenstein.

Ein stetiger Begleiter der Kampagne waren die sechs Veranstaltungen im Kulturpark. Mit zwei Fachtagungen und vier Abendveranstaltungen konnte eine geballte Ladung Fachwissen rund um das Thema einer breiten  Öffentlichkeit verständlich vermittelt werden. Alle Präsentationen sind mit Videos der Referent*innen auf unserer Website verfügbar.

Für umverkehR ist klar, dass das Thema zu wichtig ist, um es nicht mehr weiterzuverfolgen. Der Vorstand hat entschieden den internationalen Verkehr auch künftig als Schwerpunktprojekt zu behandeln. Somit erfolgt hiermit der Abschluss der Kampagne «Zug statt Flug» aber keineswegs des Einsatzes von umverkehR für klimafreundliches internationales Reisen. Wir sind daran, die Kampagne neu auszurichten und haben schon einige vielversprechende Ideen für die Verlagerung von Flug auf Zug.















Ganz nach diesem Motto hat umverkehR 2018 die Kampagne «Zug statt Flug» lanciert. In einem offenen Brief an die damalige Bunderätin Doris Leuthard forderte umverkehR zusammen mit der Koalition Luftverkehr Umwelt und Gesundheit (KLUG), den Zugverkehr gegenüber dem Flugverkehr aktiv zu fördern.

umverkehR setzt sich für gleich lange Spiesse für den Zug- und den Flugverkehr ein. Während der Flugverkehr von der Kerosinsteuer, der Mehrwertsteuer und der CO2-Abgabe befreit ist, wird der Bahnverkehr mit Mehrwert- und Stromsteuer sowie Trassengebühren belastet.

Diese Marktverzerrung führt zu sehr günstigen Flugpreisen und erhöht die Nachfrage nach Flugreisen weiter. Die tiefen Flugticketpreise sind zudem eine grosse Konkurrenz für den klimafreundlicheren Bahnverkehr. So wurden diverse Nachtzuglinien in den letzten Jahren eingestellt, weil sie von den Billigairlines verdrängt wurden. Hier muss Gegensteuer gegeben werden mit lenkenden Preiserhöhungen im Flugverkehr und besseren Bedingungen für den Zugverkehr.

«Zug statt Flug» fordert konkret:

  • Die Einführung einer Flugticketabgabe in der Schweiz, welche für Kostenwahrheit im Flugverkehr sorgt und dem Verursacherprinzip entspricht.
  • Internationales Engagement der Schweiz für eine Kerosinsteuer und weitere lenkende Massnahmen.
  • Förderung einer Verkehrsverlagerung zu nachhaltigeren Verkehrsträgern, insbesondere zum Bahn- und Nachzugverkehr.

Die Kampagne entstand aus dem langjährigen Engagement von umverkehR zur Rettung der Nachtzüge.