Direkt zum Inhalt
  • Deutsch
  • Français
Spenden
Logo der Website
  • Aktuell
    • Medienmitteilungen
    • News
    • Magazin umverkehRen
    • Veranstaltungen
  • Projekte
  • Aktiv werden
  • Über uns
Schließen
  1. Startseite
  2. Aktuell

Neuausrichtung der Verkehrsfinanzierung

2. April 2025
Silas Hobi
Silas Hobi

In der verkehrspolitischen Debatte herrscht die Meinung vor, dass nur der ÖV von der Allgemeinheit subventioniert wird. Tatsächlich verursacht der Autoverkehr enorm hohe Kosten, die auf die Bevölkerung abgewälzt werden. Es ist höchste Zeit, diesen Missstand zu beheben.

Wer hat es nicht schon gehört? Der öffentliche Verkehr (ÖV) sei zu teuer und könne sich nicht selbst finanzieren. Die Autolobby wird nicht müde, dies in jeder verkehrspolitischen Debatte zu betonen. Dabei ist schon lange klar, dass der Autoverkehr durch Lärm, Luftverschmutzung, Unfälle und Klimafolgeschäden Kosten in Milliardenhöhe verursacht, die von der Allgemeinheit getragen werden. Die im letzten Herbst nach einem Methoden-Update vom Bund publizierten Zahlen über die externen Kosten zeigen, dass diese Kosten bisher massiv unterschätzt wurden. Der private Autoverkehr ist in der Schweiz für rund 20 Milliarden Franken an externen Kosten verantwortlich – pro Jahr!

Verursacherprinzip? War da was?

Vom in der Verfassung festgeschriebenen Verursacherprinzip bei Umweltmassnahmen kann keine Rede sein. Über verschiedene Abgaben finanzieren die Autofahrenden höchstens den Unterhalt und den Ausbau der Kantons- und Nationalstrassen. Das Geld reicht nicht einmal für die Gemeindestrassen, die flächenmässig den grössten Anteil am Strassennetz ausmachen. Diese werden aus den allgemeinen Staatskassen finanziert – also auch von Fussgänger*innen und Velofahrer*innen.

Vervierfachung der Abgabe

Die Einnahmen aus den Strassenverkehrsabgaben betragen rund 5 Milliarden Franken. Die Abgaben müssten also mindestens vervierfacht werden, um die externen Kosten zu decken. Statt über homöopathische Erhöhungen des Treibstoffpreises von 12 Rappen pro Liter (CO2-Gesetz) müssen wir über eine Erhöhung von rund 3 Franken pro Liter diskutieren.

Viele Gewinner*innen

Auf den ersten Blick sieht das nach einem politischen Rohrkrepierer aus. Auf den zweiten Blick gäbe es viele Gewinner*innen: Die Gesundheitskosten explodieren, die Finanzierung der 13. AHV ist ungeklärt, die Landwirtschaft leidet zunehmend unter Extremwetterereignissen, und der Ausbau der Bahninfrastruktur wird zu teuer. Eine Autosteuer, die jährlich rund 20 Milliarden Franken einspielt, löst einen Grossteil dieser Probleme.

Geringverdienende profitieren

Profitieren würden Geringverdienende über die Entlastung der Krankenkassenprämien, die faire Finanzierung der 13. AHV ohne Erhöhung der Mehrwertsteuer und einen bezahlbaren öffentlichen Verkehr. Da Menschen mit wenig Geld deutlich weniger oft mit dem Auto unterwegs sind als Vielverdienende, profitierten sie von diesen Entlastungen deutlich mehr, als sie wegen einer Erhöhung der Benzinpreise bezahlen müssten. 

Mit Lärm, Luftverschmutzung und Unfällen verursacht der Autoverkehr hohe Gesundheitskosten. Diese Auswirkungen zeigen sich oft erst im höheren Alter. Ein relevanter Beitrag an die Gesundheitskosten und die Altersvorsorge ist daher angezeigt. Mit der Förderung des ÖV kann zudem der Umstieg auf einen weniger schädlichen Verkehrsträger beschleunigt und das Problem an der Wurzel gepackt werden.

Es ist höchste Eisenbahn

Die anstehende Reform der Verkehrsfinanzierung bietet also die Chance, endlich Kostenwahrheit zu schaffen und das Verursacherprinzip anzuwenden – zwei urliberale Grundsätze. Voraussetzung ist aber die Erkenntnis, dass nicht der ÖV, sondern der Autoverkehr von der Allgemeinheit subventioniert wird. Es ist höchste Eisenbahn für eine Neuausrichtung der Verkehrsfinanzierung.

Der Autoverkehr ist mit jährlich 20 Milliarden Franken für den Löwenanteil der externen Kosten des Verkehrs verantwortlich.

Der Autoverkehr ist mit jährlich 20 Milliarden Franken für den Löwenanteil der externen Kosten des Verkehrs verantwortlich.



Lust das umverkehRen regelmässig zu lesen?

Werde Mitglied!
umverkehRen

Mehr Artikel aus dem Magazin umverkehRen

Verkehrsplanung als Männerdomäne

Architektin Beatrix Jeannottat
6. November 2022

In den 1990er-Jahren entstand in der Schweiz eine breite feministische Stadtplanungskritik, die sich gegen die «männerdominierte» Verkehrsplanung wehrte und die Berücksichtigung anderer Mobilitätsmuster und Ansprüche von Frauen forderte.

Weiterlesen

Bern ist in den Startlöchern, St. Gallen ist schon im Ziel

Mögliches Szenario am Laubeggplatz in Bern vor und nach Umsetzung der Initiative
17. März 2022

Nur 14 Monate nach der Lancierung unserer Stadtklima-Initiativen in St. Gallen konnten wir bereits einen Erfolg feiern. Das ist aber kein Grund zum Ausruhen. Im Gegenteil: In Bern werden wir die Stadtklima-Initiative demnächst lancieren.

Weiterlesen

Zurück auf die Strasse - umverkehRen Nr. 132

Illustration Karl Jilg
13. Dezember 2021

Der öffentliche Raum wurde jahrhundertelang von der Bevölkerung genutzt und dies überwiegend zu Fuss. Erst in den letzten hundert Jahren wurden Fussgänger*innen auf das Trottoir an den Rand gedrängt. Höchste Zeit, den verlorenen Raum zurückzuerobern.

Weiterlesen

Die Sprache legt Denkfahrbahnen aus - umverkehRen Nr. 131

Gotthardröhre mit Verkehrsfluss
8. November 2021

Die Wortschöpfung «umverkehR» macht auf einen Blick klar: Der Verkehr soll verändert werden. Das Beispiel zeigt, dass Wörter auch Sichtweisen und
damit Haltungen und Interessen mit sich führen.

Weiterlesen

Engagierter Ruhestand nach 18 Jahren umverkehR - umverkehRen Nr. 131

Andrea von Maltitz in ihrem Element
25. Oktober 2021

Die erste Pensionierung bei umverkehR! Andrea von Maltitz, seit 2003 zuständig für die Koordination in der Romandie und einige Jahre auch Vorstandsmitglied bei umverkehR, trat Ende Juli in den Ruhestand.

Weiterlesen

Die Politik auf die Strasse bringen - umverkehRen Nr. 131

Brings uf d'Strass kurz nach dem Aufbau
12. Oktober 2021

Wem gehört die Strasse? Rechtlich gesehen, gehören die meisten Strassen der öffentlichen Hand, also uns allen. Der juristische Blick gibt allerdings ein verzerrtes Bild der Realität wieder.

Weiterlesen

Magazin umverkehRen - Nr. 126

Titelblatt  umverkehRen N°126 - Mai 2020
19. Mai 2020

Strassen zurückerobern!
Wenn uns der Platz fehlt, holen wir ihn uns eben selbst zurück. Ob fürs Flanieren, Velofahren oder für schattenspendende Bäume - alle profitieren von einer Umwandlung der Stassen.
Jetzt das Magazin von umverkehR lesen!

Weiterlesen

Juli 2054 - umverkehRen Nr. 126

19. Mai 2020

Mit den «Stadtklima-Initiativen» will umverkehR den klimafreundlichen und platzeffizienten Verkehr fördern. Die Bevölkerung soll durch mehr Grünräume und viele Bäume vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels geschützt werden. Ein Blick in die Zukunft.

Weiterlesen

Kein Sonderstatus für den Flugverkehr! - umverkehRen Nr. 126

19. Mai 2020

umverkehR hat zusammen mit 45 anderen Organisationen, Parteien und Bewegungen am 7. April 2020 einen offenen Brief an den Bundesrat geschickt: Der Flugverkehr darf nicht bedingungslos gerettet, sondern muss auf ein klimaverträgliches Niveau reduziert werden.

Weiterlesen
  • Erste Seite « First
  • Vorherige Seite ‹‹
  • …
  • 4
  • 5
  • 6
  • …
  • Nächste Seite ››
  • Letzte Seite Last »

Über umverkehR

umverkehR ist eine verkehrspolitische Umweltorganisation und parteipolitisch unabhängig. Wir setzen uns für eine ökologische, sozialverträgliche und zukunftsweisende Mobilität ein.

IBAN CH84 0900 0000 8006 7097 2
Bank: PostFinance
Clearing-Nummer: 0900

umverkehR

umverkehR
Idaplatz 3
Postfach
8036 Zürich

+41 44 242 72 76

info@umverkehr.ch
www.umverkehR.ch

  • SPENDEN
  • Newsletter anmelden
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
To top

© Copyright 2023 umverkehR. All rights reserved.