Direkt zum Inhalt
  • Deutsch
  • Français
Spenden
Logo der Website
  • Aktuell
    • Medienmitteilungen
    • News
    • Magazin umverkehRen
    • Veranstaltungen
  • Projekte
  • Aktiv werden
  • Über uns
Schließen
  1. Startseite
  2. Aktuell

Rheintunnel gegen Klima, Quartiere und Familiengärten

26. September 2024
Tonja Zürcher
Tonja Zürcher

Die mindestens zehn Jahre dauernde Grossbaustelle für den Rheintunnel droht zur Belastungsprobe für Anwohner*innen in Basel und Birsfelden, Natur und Klima zu werden. Wer hofft, danach werde es besser, wird enttäuscht.

Für den Bau des Rheintunnels wird die neben zwei Schulhäusern gelegene Dreirosenmatte, die einzige Grünfläche im Kleinbasler Matthäusquartier, für ein Jahrzehnt zur Baustelle und dauerhaft um einen Drittel verkleinert. In Birsfelden werden riesige Installationsflächen für die Tunnelbohrmaschine entstehen – direkt neben einem Alterszentrum und einem Wohnquartier.

Autobahn gegen Klima

Der Autoverkehr verursacht einen Viertel der CO₂-Emissionen in Basel-Stadt. Um Netto-Null 2037 zu erreichen, muss der Autoverkehr gemäss der Klimastrategie der Regierung bis 2037 um mindestens einen Sechstel reduziert werden. Der Rheintunnel verhindert das: Das Bundesamt für Strassen (Astra) rechnet mit einem Drittel mehr Verkehr mit dem Rheintunnel, in Wirklichkeit wird es viel mehr sein, wie die Erfahrung zum Beispiel beim Baregg zeigen. Zudem verursacht allein der Bau des Rheintunnels fast so viel CO₂ wie der gesamte Kanton Basel-Stadt heute in einem Jahr. 2037, wenn Basel-Stadt Netto-Null erreicht haben soll, würde immer noch gebaut. Die Rheintunnel-Baustelle ist frühestens 2040 abgeschlossen.

Autobahn Dreirosenmatte

Leeres Versprechen Lärmschutz

Die bestehende Osttangente durch Basel ist eine grosse Belastung für die Bevölkerung im Gellert, in der Breite und im Kleinbasel. Das Astra verspricht mit dem Rheintunnel Besserung, doch diese wird frühestens 2040 kommen und ist nur von kurzer Dauer. Die Lärmreduktion wird durch den Mehrverkehr wieder aufgehoben. Mehr Verkehr gibt es auch im Gellertquartier und auf verschiedenen Strassen im Kleinbasel. Entlastet wird durch den Rheintunnel primär die deutsche A98. Sofort wirksam gegen den Lärm wäre die von den Anwohnenden geforderte Signalisation von Tempo 60 auf der Osttangente. Dafür braucht es keinen Rheintunnel, sondern bloss die Zustimmung des Astra.

Grundwasser, Wald und Familiengärten in Gefahr

Mehr als 150 Familiengärten in Birsfelden, Muttenz und Basel würden für den Rheintunnel ersatzlos verschwinden. Im Naherholungsgebiet Hardwald müssten auf 1,6 Hektar alle Bäume gefällt und schützenswerte Naturlebensräume zerstört werden. Der Rheintunnel bedroht nicht zuletzt die für die regionale Trinkwasserversorgung entscheidende Grundwasseranreicherung im Hardwald. «Der im Planungsgenehmigungsverfahren skizzierte Umfang [des Rheintunnels] tangiert die sensiblen Gebiete unserer Grundwasserschutzzonen 1 und 2 in bedeutendem Masse», schreibt das regionale Trinkwasserwerk Hardwasser AG in seinem Jahresbericht. 

Es ist an der Zeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und nachhaltige Alternativen zu fördern. Mit den 2,6 Milliarden Franken, die der Rheintunnel kosten würde, könnten beispielsweise 26 Tramlinien gebaut werden. Das ist mehr als genug, um Pendler*innen aus Frankreich, Deutschland und den umliegenden Kantonen klimafreundlich und staufrei zu ihrem Arbeitsplatz zu bringen.



Veronika Röthlisberger

Kein Rheintunnel ohne oberirdische Stadtreparatur

In der heutigen Form, ohne verbindliche Massnahmen, die den oberirdischen Verkehr effektiv und dauerhaft reduzieren, bringt der Tunnel unseren Quartieren in Basel-Ost nichts. Deshalb stimme ich am 24. November Nein.

Veronika Röthlisberger

«Noch heute sind wir froh und auch ein bisschen stolz darauf, dass wir mit unserer 2011 mit mehr als 11 000 Unterschriften eingereichten Petition den oberirdischen Ausbau der Osttangente verhindern konnten. Mit der Energie der Direktbetroffenen schafften wir das scheinbar Unmögliche: Ein grosses, mächtiges Bundesamt muss wegen einer Gruppe Freiwilliger seine gigantischen Pläne sistieren. 

Der nun geplante Rheintunnel ist für die Quartiere entlang der Osttangente klar besser als eine Verbreiterung der bestehenden Stadtautobahn. Allerdings schafft der Tunnel eine Kapazitätssteigerung von heute vier auf künftig acht durchgehende Spuren, was wieder mehr Verkehr generiert, auch in unseren Quartieren. Deshalb wäre es für uns zwingend, mit der Eröffnung des Tunnels auch die oberirdische Osttangente umzunutzen und die Chance zur Stadtreparatur zu nutzen. 

Das Bundesamt für Strassen lehnt eine derartige Umnutzung dezidiert ab. Vom Basler Regierungsrat und der Baudirektorin haben wir bis heute bloss vage Lippenbekenntnisse erhalten. Für mich ist deshalb klar: In der heutigen Form, ohne verbindliche Massnahmen, die den oberirdischen Verkehr effektiv und dauerhaft reduzieren, bringt der Tunnel unseren Quartieren in Basel-Ost nichts. Deshalb stimme ich am 24. November Nein. 

Seit der Eröffnung der Osttangente vor 50 Jahren kämpfen unsere Quartiere für mehr Lärmschutz. Wirksam und nahezu gratis wären Temporeduktionen. Aber diese lehnt das Bundesamt für Strassen kategorisch ab. Das Bundesamt für Umwelt hingegen unterstützt insbesondere Tempo 60 während der Nachtstunden. Einen 2019 begonnenen Rechtsstreit haben wir vor zwei Jahren ans Bundesverwaltungsgericht weitergezogen. Die lange Bearbeitungszeit stimmt uns zuversichtlich, dass wir Recht erhalten werden und die frühmorgendliche Lawine der täglich um 5 Uhr morgens an der Grenze startenden Lastwagen bald etwas weniger laut durch unsere Quartiere donnert.».

Veronika Röthlisberger, Ausschuss IG Osttangente – Ausbau Nein, Lärmschutz jetzt!

Weitere Stimmen von Betroffenen


Lust das umverkehRen regelmässig zu lesen?

Werde Mitglied!
umverkehRen
Strassenbau

Mehr Artikel aus dem Magazin umverkehRen

Magazin umverkehRen N°124 online

19. November 2019

 

Das umverkehRen N°124 jetzt lesen!

Strassenbau = Sackgasse

 

Editorial: Engpassbeseitigung 2.0

Standpunkt: Strassenbau-Moratorium gesucht

Strassenbau: Strassenschneisen in Wohnquartieren?

Strassenbau: Nein zum Rosengartentunnel

Strassenbau: Die gleichen Fehler wie vor 50 Jahren

Städte-Initiative: Auto-Initiativen als Steilpass?

pl@net

Zug statt Flug: Harte Fakten zum Flugverkehr

PARK(ing) Day: Parkplätze zum Leben erwecken

Fokus: Städte-Initiativen in Zürich und Basel verteidigen!

Agenda

 

Weiterlesen

Auto-Initiativen als Steilpass? - umverkehRen Nr. 124

19. November 2019

Die Basler Verkehrspolitik ist eine delikate Angelegenheit. Einerseits hat der Stadtkanton den schweizweit tiefsten Motorisierungsgrad und einen der höchsten Veloanteile. Andererseits wurden in den letzten Jahren diverse Vorlagen zum Ausbau der Tram- oder der Veloinfrastruktur von der Bevölkerung abgelehnt. Voraussichtlich steht im Februar 2020 eine wegweisende Abstimmung an.

Weiterlesen

Nein zum Rosengartentunnel - umverkehRen Nr. 124

19. November 2019

Am 9. Februar 2020 stimmt die Bevölkerung des Kantons Zürich – auch dank der Unterstützung des Referendums
durch umverkehR – über den Rosengartentunnel in der Stadt Zürich ab. Das Projekt entspricht einer
Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrhundert und verdient darum ein klares Nein.

Ein Beitrag von Simone Brander, Mitglied der umverkehR-Regionalgruppe Zürich und Gemeinderätin SP Stadt Zürich

Weiterlesen

Tunnelblick - umverkehRen Nr. 122

1. Juni 2019

Der Zürcher Kantonsrat hat das Projekt «Rosengartentunnel und Rosengartentram» angenommen. Mit dem Bau eines neuen Tunnels soll die Kapazität von zurzeit vier auf künftig sechs Spuren erhöht werden. Gemäss Gemeindeordnung der Stadt Zürich muss sich der Stadtrat gegenüber dem Kanton aber gegen eine Kapazitätserhöhung aussprechen.

Weiterlesen

«Parkplatz: Park oder Platz?» - umverkehRen Nr. 122

1. Juni 2019

umverkehR hat am 3. April 2019 in Basel eine Veranstaltung zum Thema Parkieren organisiert. Nach einem Inputreferat von Martina Dvoraček vom Büro für Mobilität AG diskutierte die Referentin mit Hans-Peter Wessels (Regierungsrat BS) und Raphael Fuhrer (Grossrat BS) darüber, wie sich die Parkplatzsituation in Basel entwickeln müsste.

von Daniel Costantino

Weiterlesen

Basel auf dem Holzweg - umverkehRen Nr. 124

1. Oktober 2018

Die Ereignisse in der Basler Verkehrspolitik überschlagen sich: Zwei rückständige Initiativen der Autolobby kommen in den nächsten Monaten an die Urne. Ausserdem präsentierte die Regierung die künftige Parkplatzpolitik sowie die Entwicklung des Verkehrsindexes. Die Unterlagen lassen keinen Zweifel, dass die Behörden nicht gewillt sind, den Volkswillen umzusetzen und den Autoverkehr bis 2020 gegenüber 2010 um 10 Prozent zu reduzieren. Dies ist seit der Annahme des Gegenvorschlags der Städte-Initiative von umverkehR im Jahr 2010 im Gesetz festgehalten.

Weiterlesen

Leben ohne Trottoir

Steinberggasse 2017
6. Juni 2017

Winterthur ist eine «Stadt der kurzen Wege». Seit gut sechzehn Jahren lebe ich in der autofreien Altstadt und schätze diesen Ort sehr. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es hier früher war, als es noch Verkehrslärm, Parkplätze und Trottoirs gab.

Weiterlesen

Für eine vernünftige Verkehrspolitik - umverkehRen Nr. 114

Bild eines Offroader-Kinderwagens
1. Juni 2017

umverkehR sagt am 21. Mai 2017 Ja zur Energiestrategie 2050 und fordert gleichzeitig ergänzende und wir-kungsvolle Massnahmen im Verkehrsbereich!

Weiterlesen
  • Erste Seite « First
  • Vorherige Seite ‹‹
  • …
  • 5
  • 6
  • 7

Über umverkehR

umverkehR ist eine verkehrspolitische Umweltorganisation und parteipolitisch unabhängig. Wir setzen uns für eine ökologische, sozialverträgliche und zukunftsweisende Mobilität ein.

IBAN CH84 0900 0000 8006 7097 2
Bank: PostFinance
Clearing-Nummer: 0900

umverkehR

umverkehR
Idaplatz 3
Postfach
8036 Zürich

+41 44 242 72 76

info@umverkehr.ch
www.umverkehR.ch

  • SPENDEN
  • Newsletter anmelden
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
To top

© Copyright 2023 umverkehR. All rights reserved.