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Verkehrsplanung als Männerdomäne

6. November 2022
Von Sarah Käser

In den 1990er-Jahren entstand in der Schweiz eine breite feministische Stadtplanungskritik, die sich gegen die «männerdominierte» Verkehrsplanung wehrte und die Berücksichtigung anderer Mobilitätsmuster und Ansprüche von Frauen forderte.

Zu Beginn der 1990er-Jahren wurde der schweizweite Verein «Planung, Architektur und Frauen» (P, A, F.) gegründet. Die meisten Mitglieder des Vereins kamen aus der Raum- oder Stadtplanung, aus den Feldern der Architektur oder Ge o - grafie. Sie strebten die «Förderung der Gleichberechtigung von Frauen in allen Bereichen und auf allen Ebenen der Architektur und Planung» an. Ihre Forderungen zielten auf eine berufliche und planerische Gleichstellung der Frauen ab.

Architektin Beatrix Jeannottat

Neben der schweizweiten Organisation bildeten sich in den 1990er-Jahren auch auf regionaler Ebene weitere Vereine oder Gruppen, die sich mit feministischer Architektur und Planung auseinandersetzten. In Bern war es beispielsweise die «Arbeitsgruppe Berner Planerinnen und Architektinnen» (ABAP), in Basel die Gruppe «Freiräume für Frauen» und in Zürich die «Frauenlobby Städtebau».

Gesunde, mobile Männer im Erwerbsalter

Der Verein «Planung, Architektur und Frauen» schloss sich dem allgemeinen Tenor der feministischen Stadtplanungskritik an, die ab den 1980er-Jahren in den USA und Europa aufkam. Die P, A, F. bezeichnete die Verkehrsplanung als androzentrisch, da sie sich am Bild des erwerbstätigen Mannes orientiere. 1995 schrieb sie: «Wie in vielen anderen Lebensbereichen wächst auch im Gebiet von Architektur und Planung die Erkenntnis, dass diese mehrheitlich von Männern gemacht wird. Und zwar von gesunden, mobilen Männern im Erwerbsalter! Die Vermutung, dass etwa zwei Drittel der Bevölkerung andere Ansprüche haben, macht sich vor allem unter Frauen breit.» Die Aktivistinnen sahen sich einem von Männern dominierten Planungsumfeld gegenüber und wollten als Planerinnen und Architektinnen die spezifisch «weiblichen» Bedürfnisse in der (Verkehrs-) Planung vertreten.

Komplexere Wegketten

Der Verein wies beispielsweise darauf hin, dass Frauen andere Wege zurücklegen als Männer. Da sie häufiger für die Kinderbetreuung und den Einkauf zuständig waren, pendelten Frauen nicht nur von Zuhause ins Büro, sondern von Zuhause zur Kita, zum Einkauf, nach Hause und wieder zur Kita. Die Fahrpläne des öffentlichen Verkehrs seien nicht auf ein solches Mobilitätsmuster ausgelegt, und Frauen hätten weniger oft Zugang zu Autos. Mehr Mitbestimmung in der Planung! Neben dieser baulichen und planerischen Kritik übte die P, A, F. auch Kritik auf struktureller Ebene. In der (Verkehrs-)Planung und Architektur forderte sie eine höhere Frauenvertretung in den Büros und politischen Gremien sowie in der Aus- und Weiterbildung. Die Untervertretung der Frauen in diesen Berufsfeldern zu bekämpfen, war ein Hauptanliegen der P, A, F. Fazit In der Schweiz waren die Mitglieder der P,A,F. mit ihren Anliegen Pionierinnen. Viele Forderungen der P, A, F., etwa die Förderung der Nutzungsdurchmischung (gemischte Zonen mit Wohnen, Gewerbe und Betreuungsangeboten) fanden Einzug in die allgemeine Planungspraxis. Dennoch bleibt die zentrale Frage, für wen eine Stadt und deren Strassenraum gebaut werden, weshalb sich auch diese umverkehR-Ausgabe dem Thema widmet.








Schwerpunkt Verkehrswende und Feminismus

Standpunkt: Feminismus und Verkehrswende verbinden
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