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Velotunnel – eine Erfolgsgeschichte des Autobahnwiderstands

22. Mai 2025

Mit der Eröffnung des Velotunnels wird eine wichtige Lücke im Zürcher Velowegnetz geschlossen und die Zürcher Kreise 4 und 5 sicher und direkt miteinander verbunden. Der neue Velotunnel ist aber noch viel mehr. Er ist ein Symbol der Verkehrswende und des erfolgreichen Widerstands gegen den Autobahnbau.

Mitte der 1950er-Jahre entstand in den Generalverkehrsplänen für die Schweiz die Idee der sogenannten Ypsilon-Expressstrasse für Zürich – ein städtisches Autobahnprojekt mit dem Ziel, die Autobahnen A1 und A3 im Verkehrsdreieck Letten zusammenzuschliessen. Nach den ersten Umsetzungen dieses Vorhabens regte sich ab den 1970er-Jahren starker Widerstand in der Bevölkerung. Was anfänglich eine kleine Gruppe Studierender war, wurde bald zur breiten Bewegung mit zahlreichen Vereinen und Quartiersinitiativen. Das massive Autobahnprojekt hätte die Stadt zerschnitten, Wohnhäuser wären abgerissen und Erholungsräume zerstört worden – und es hätte natürlich noch mehr Autoverkehr ins Zentrum gebracht.

Widerstand gegen die autogerechte Stadt

Obwohl das Projekt von der Zürcher Stadtbevölkerung mehrheitlich abgelehnt wurde, sind die verschiedenen Initiativen für die Umsetzung vom Kanton jeweils angenommen worden. Der Widerstand blieb jedoch gross. 1981 empfahl sogar eine ausserparlamentarische Kommission zur Überprüfung umstrittener Nationalstrassenstrecken mit knapper Mehrheit, das Ypsilon aus dem Nationalstrassennetz zu streichen. Der Bundesrat kam dieser Empfehlung jedoch nicht nach – es wurde weitergeplant. In dieser Zeit wurde auch der rund 200 Meter lange Tunnel unter dem Hauptbahnhof gebaut, als Vorinvestition für einen zukünftigen Autotunnel.

Aufgrund des anhaltenden Widerstands wurden immer mehr Teilstücke des Projekts zurückgestuft oder eingestellt. Doch es sollte noch bis Anfang 2024(!) dauern, bis das Ypsilon-Projekt endgültig begraben war. Das Teilstück, das den Tunnel unter dem Hauptbahnhof mit dem restlichen Expressstrassennetz verbinden sollte, wurde nie gebaut. Davon zeugt heute noch der Autobahnbrückenstummel über der Sihl. Der Tunnel selbst blieb jahrzehntelang zugemauert – ein Relikt der autogerechten Stadtplanung ohne Funktion.

	"Milchbuckeröffnung Transparente, Zürich, 1985" - Transparente "Ein Tunnel kommt selten allein"
Transparent am Autobahnstummel an der Sihlhochstrasse "Wer Autobahnen sät, erntet Widerstand!"

Widerstand damals und heute: Links: Transparente gegen den Ausbau der Ypsilon-Expressstrasse, 1985. Bild: Gertrud Vogler, Sozialarchiv Zürich. Rechts: Transparent am Autobahnstummel an der Sihlhochstrasse im Rahmen des Referendums gegen den Autobahnausbau 2024. Bild: Klimastreik Zürich.

Velorouten statt Autobahnen!

2011 lancierte Pro Velo Kanton Zürich mit einer Petition die Idee, den Tunnel als neue Veloverbindung am Hauptbahnhof zu nutzen. Die Vision fand breite Unterstützung und wurde zehn Jahre später von der Stadtzürcher Stimmbevölkerung deutlich angenommen: Am 13. Juni 2021 sagten 74 Prozent Ja zum Projekt. Ein starkes Zeichen für den Wunsch nach besserer Veloinfrastruktur.

Mit der Eröffnung des neuen Velotunnels entsteht nun endlich eine Verbindung unter dem Hauptbahnhof durch, sicher und geschützt sowie mit direktem Zugang zur Sihlquai-Passage und damit zu den Gleisen. In der Mitte des Tunnels können zudem rund 1100 Velos gratis abgestellt und ermöglichen so einen einfachen Umstieg auf den Zug.

Der Velotunnel zeigt eindrücklich, wie Zürich sich wandeln könnte: Was einst als Symbol für die autogerechte Stadt gedacht war, wird heute zur Infrastruktur für eine klimafreundliche, lebenswerte Stadt der kurzen Wege. Der Velotunnel ist eine massive Verbesserung für die Sicherheit der Velofahrer*innen in der Stadt Zürich. Gleichzeitig ist er ein Monument für die Verkehrswende: Velorouten statt Autobahnen!
 

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