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Landverschleiss für nichts

26. September 2024
Magdalena Erni
Magdalena Erni

Gleich zwei Autobahnteilstücke sollen im Kanton Bern ausgebaut werden. Diesem Kapazitätsausbau fallen Hektaren an Kulturland und Wald zum Opfer. Der Widerstand ist dementsprechend gross und vielfältig.

Zwischen Wankdorf und Schönbühl soll die schweizweit erste achtspurige Autobahn entstehen – eine unrühmliche Premiere. Für die 5,7 Kilometer zusätzlichen Asphalt blättert das Bundesamt für Strassen (Astra) 253 Millionen Franken hin. Doch dabei bleibt es im Kanton Bern nicht. Auch die Folgestrecke von Schönbühl nach Kirchberg soll um zwei Spuren auf deren sechs erweitert werden, was zusätzliche 239 Millionen Franken kostet. 

Die Autobahn liegt in einer idyllischen Landschaft. Wald und Kulturland säumen die Strasse. Doch das alles muss den Betonwalzen weichen. Unwiderruflich zerstört werden mehr als fünf Hektar Wald sowie 17 Hektar weiteres Land. Darunter befinden sich auch für die Landwirtschaft äusserst wertvolle Fruchtfolgeflächen, die nur teilweise kompensiert werden. Das Vielfache an Land wird ausserdem während den Bauarbeiten in Anspruch genommen. Kein Wunder, ist der Widerstand vonseiten der Bäuer* innen gross.

Gemeinden gegen Autobahnausbau

Doch nicht nur Landwirt*innen wehren sich gegen die beiden Projekte. Beim Projekt Wankdorf-Schönbühl, bei dem die Einsprachefrist bereits zu Ende gegangen ist, wurden ganze 65 Einsprachen eingereicht. Darunter waren Anwohner* innen, die von zusätzlichem Lärm betroffen wären oder ihr Land verlieren, Umweltverbände, aber auch verschiedene Gemeinden. Die Stadt Bern sowie die bürgerlichen Gemeinden Bolligen und Zollikofen haben gar eine Nicht-Genehmigung der Projekte gefordert. 

Autobahnausbau Bern

Gestützt haben sich die Gemeinden dabei unter anderem auch auf den Berner Klimaschutzartikel in der Verfassung. Dieser wurde 2021 von der Stimmbevölkerung angenommen und verlangt, dass der Kanton bis 2050 klimaneutral ist. Dass der geplante Kapazitätsausbau, der erwiesenermassen mit Mehrverkehr und damit mit einer Emissionszunahme verbunden ist, diesem Ziel widerspricht, liegt auf der Hand.

Nach dem Ausbau folgen weitere Ausbauten

Übrigens gibt selbst der Bundesrat in seiner offiziellen Botschaft zu, dass es sich um einen blossen Kapazitätsausbau handelt. Dass dieser Teil eines grossen Projekts im Raum Bern ist, zeigen die Pläne des Astra klar. Selbst in seinen Unterlagen steht, dass zur vollständigen Beseitigung des Engpasses weitere Ausbauarbeiten vonnöten sind. So soll der Autobahnanschluss Wankdorf bereits 2026 erweitert werden. Auf die beiden Projekte, über die wir jetzt abstimmen, folgt der Ausbau der Strecke Rubigen-Muri, der Bypass Bern-Ost von Muri zur Schosshalde sowie die Verbreiterung des Felsenauviaduktes. Dieser veralteten Verkehrspolitik muss ein Ende gesetzt werden.



Timon Burckhardt

Die Autobahn ist überall

Ich finde es grundsätzlich absurd, mitten in der Klimakrise neue Strassen zu bauen. Ausserdem verstehe ich nicht, dass immer gesagt wird, die Landwirtschaft müsse geschützt werden, und dass das beim Autobahnausbau aber keine Rolle mehr spielt.

Timon Burckhardt

Timon Burckhardt, du bist Mitgründer des Verkehrsznachts: Weshalb setzt du dich gegen den Autobahnausbau bei Bern ein?

Timon: Ich finde es grundsätzlich absurd, mitten in der Klimakrise neue Strassen zu bauen. Ausserdem verstehe ich nicht, dass immer gesagt wird, die Landwirtschaft müsse geschützt werden, und dass das beim Autobahnausbau aber keine Rolle mehr spielt. Wir in Urtenen-Schönbühl spüren die Folgen des Ausbaus direkt.

Wie genau?

Bei uns ist die Autobahnverzweigung zwischen Biel, Zürich und Bern und die Schnittstelle zwischen zwei Ausbauprojekten. Die Autobahn ist überall. Wegen der Ausbauarbeiten wird es mehr Ausweichverkehr und damit mehr Lärm und Autos geben. Es entsteht ein regelrechter Flaschenhals.

Wie setzt du dich gegen die Ausbauprojekte ein?

Als es vor eineinhalb Jahren konkreter wurde, fanden wir, dass wir uns auch lokal organisieren müssen. Bei solch enormen Projekten muss die Bevölkerung mitsprechen können, und Alternativen müssen diskutiert werden. Deshalb haben wir zu einem Znacht eingeladen, um zu schauen, wer interessiert ist. Beim ersten Mal waren wir schon zwanzig Menschen aus der Region. Seitdem treffen wir uns alle drei Monate.

Zum Verkehrsznacht


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