Direkt zum Inhalt
  • Deutsch
  • Français
Spenden
Logo der Website
  • Aktuell
    • Medienmitteilungen
    • News
    • Magazin umverkehRen
    • Veranstaltungen
  • Projekte
  • Aktiv werden
  • Über uns
Schließen
  1. Startseite
  2. Aktuell

Die Verkehrswende ist eine Velowende

31. Mai 2024
Nina Sommer
Nina Sommer

Michael Liebi ist Verkehrsplaner und arbeitet unter anderem als Mobilitätsexperte bei der Fachstelle Fuss- und Veloverkehr der Stadt Bern. Im Buch «Velowende – Für eine lebendige Stadt» plädiert er zusammen mit ausgewiesenen Expert*innen für eine Velowende in unseren Städten.

Hallo Michael! Vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Du hast gemeinsam mit anderen das Buch «Velowende – Für eine lebendige Stadt» geschrieben. Was war der Anstoss dafür?

Michael Liebi: Danke für die Einladung! Die Idee zum Buch entstand während Gesprächen mit Ursula Wyss, mit der ich bei der Stadt Bern an der Velo-Offensive gearbeitet habe. Wir fragten uns, was uns fehlt und was andere Städte besser machen. Viele Leute argumentieren, dass es in Bern zum Beispiel «zu hügelig» sei für mehr Velover- kehr oder dass es «nicht in die bestehende Stadt passe». Nachdem Ursula und ich uns in Amsterdam weitergebildet hatten, waren wir von der dortigen Atmosphäre und den Möglichkeiten begeistert. Zusammen mit Patrick Rérat, Professor für Mobilitätsgeografie, der sich intensiv mit Veloverkehr in Städten befasst, und Christine Lehmann, einer Schriftstellerin, Politikerin und Veloaktivistin aus Stuttgart, haben wir das Buch dann erarbeitet.

Michael Liebi

Was erwartet die Leser*innen eures Buches?

Michael Liebi: Mit unserem Buch möchten wir einen Prozess anstossen, der dazu führt, dass unsere Städte velofreundlicher werden. Dabei war es uns wichtig, für eine vielfältige Gruppe von Menschen zu planen, da Velos von vielen verschiedenen Menschen genutzt werden, von Kindern über Erwachsene bis hin zu älteren Menschen, von schnellen und langsamen Fahrer*innen. Obwohl das Buch «Velowende» heisst, geht es nicht nur ums Velo, sondern um eine Verkehrswende im Allgemeinen. Allerdings ist das Velo ein besonders gutes Mittel zum Zweck, es ist nicht einfach nur ein Fahrzeug, der Faktor Mensch spielt eben eine wichtige Rolle.

Wir haben uns auch Beispiele aus anderen Ländern angesehen, wobei die Niederlande aus unserer Sicht eine herausragende Rolle einnehmen. Die Verkehrswende zugunsten des Velos und der Lebensqualität in den Städten ist dort viel weiter fortgeschritten. Wir haben herausgearbeitet, dass es wichtig ist, die Städte nicht als einzigartig zu betrachten, sondern voneinander zu lernen und das Zusammenspiel der Akteur*innen zu berücksichtigen. Verbände, Politik, Verwaltung und interessierte Menschen müssen miteinander kommunizieren. Ein weiterer Teil des Buches widmet sich dem «Myth-Busting», bei dem Argumente gegen eine Velowende entkräftet werden. Schliesslich geben wir viele Tipps zur Umsetzung, um diese Velowende zu erreichen.

Wie läuft es in Bern mit der Umsetzung der Velo-Offensive?

Michael Liebi: Mit der Velo-Offensive haben wir einen guten Prozess angestossen, und ich würde sagen, wir sind auf halbem Weg, denn es gibt noch viel zu tun. In den letzten zehn Jahren hat sich viel getan, wir konnten den Anteil des Veloverkehrs beinahe verdoppeln.

Werden die Ziele erreicht?

Michael Liebi: Mir ist es letztlich nicht so wichtig, was die Zahlen sagen. Ob es nun 19 oder 20 Prozent sind, die den Anteil an Velofahrenden in Bern ausmachen, ist nicht so relevant. Wichtiger sind uns die Rückmeldungen der Velofahrer*innen. Allerdings merke ich, wie sich das Mindset in der Stadt Bern verändert hat. Ich sehe viel mehr Velos auf den Strassen als noch vor sechs Jahren, als ich bei der Fachstelle für Fuss- und Veloverkehr angefangen habe. Und man ist allgemein eher bereit, daran zu glauben, dass auch Bern eine Velostadt werden kann.

Welche Veränderungen wünschst du dir noch?

Michael Liebi: Dass endlich der Kreisel beim Burgernziel, wo ich wohne, velofreundlich umgebaut wird! Und wenn ich mir vorstelle, dass wir mit den heutigen Massnahmen bereits bei einem Anteil von gut 20 Prozent Velofahrenden sind, scheint mir, dass noch enorm viel Potenzial vorhanden sein muss, und das stimmt mich positiv.

Vielen Dank, Michael, für dieses aufschlussreiche Gespräch und alles Gute für eure weitere Arbeit!

Michael Liebi: Danke, dass ich hier sein durfte



Velowende Buch

Velowende – Für eine lebendige Stadt.

Christine Lehmann, Michael Liebi, Patrick Rérat und Ursula Wyss
Ein Buch für alle, die Interesse an nachhaltigen, gesunden und attraktiven Städten und Gemeinden haben und dafür mit guten Argumenten gerüstet sein wollen. Verstehen – Argumentieren – Umsetzen: Eine Wende hin zu mehr Veloverkehr ist ein Gewinn für uns alle.

rüffer & rub Sachbuchverlag


Lust das umverkehRen regelmässig zu lesen?

Werde Mitglied!
umverkehRen
Verkehrszukunft

Mehr Artikel aus dem Magazin umverkehRen

Stadtbäume sind wertvoll - umverkehRen Nr. 126

19. Mai 2020

Haben Bäume und Grünflächen einen entscheidenden Einfluss im Kampf gegen sommerliche Hitzeinseln? Wie kann man den Bäumen wieder genügend Platz in den Städten einräumen?
Interview mit Mathieu Pochon, dipl. Umweltingenieur ETHL

Weiterlesen

Strassen umwandeln! - umverkehRen Nr. 126

19. Mai 2020

Mobilität ist ein Schlüsselfaktor bei der raschen Ausbreitung von Corona über die ganze Welt, und der Verkehr ist einer der grössten Treiber des Klimaeffekts. Die drastischen Massnahmen gegen das Virus geben eine Vorstellung davon, was möglich wäre, um die Klimakrise zu bewältigen. umverkehR fordert den Umbau zu einer umweltfreundlichen Gesellschaft und will mit den Stadtklima-Initiativen die Strassen zurückerobern.

Weiterlesen

«Nimm doch ds Velo!» - umverkehRen Nr. 126

19. Mai 2020

«Kidical Mass» – die «Critical Mass» für Familien und Kinder

Die Kidical Mass ist eine bewilligte und gefahrlose Rundfahrt für Familien und Kinder. Die erste Kidical Mass fand im Jahr 2008 in Eugene im US-Staat Oregon statt. Seither hat diese Idee Aktivistinnen und Aktivisten weltweit inspiriert – seit 2019 auch in Zürich. Am 21. März 2020 war eine Aktion in Zürich wie auch in über 70 deutschen Städten geplant. Aus aktuellem Anlass musste diese jedoch abgesagt werden. Sobald wir uns wieder versammeln können, wird die Aktion nachgeholt.

Weiterlesen

«Das Klima ist bereit!» - umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

Hitzetage und Tropennächte nehmen zu. Um die Bevölkerung vor diesen negativen Auswirkungen der Klimaveränderung zu schützen und gleichzeitig den klimafreundlichen Verkehr zu fördern, wird umverkehR die «Stadtklima-Initiativen» lancieren.

Weiterlesen

Jetzt gehts los! - umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

Exakt zehn Jahre nach dem ersten Abstimmungserfolg der Städte-Initiative in St. Gallen lanciert umverkehR diesen Frühling die «Stadtklima-Initiativen» in mehreren Städten. Konkret soll während zehn Jahren jährlich ein Prozent der Strassenfläche in Grünräume beziehungsweise in Flächen für den Fuss- und den Veloverkehr sowie den öffentlichen Verkehr umgewandelt werden. Damit leisten die Stadtklima-Initiativen einen Beitrag zu mehr Klimaschutz und der Anpassung unserer Städte an den Klimawandel.

 

Weiterlesen

Zurück in die Mottenkiste!- umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

 

Das unsinnige Rosengartenprojekt wurde im Kanton Zürich am 9. Februar 2020 überraschend deutlich abgelehnt. umverkehR hat sich in der Abstimmungskampagne stark engagiert und damit zum erfolgreichen Ausgang der Abstimmung beigetragen. Jetzt gilt es, die Quartierbevölkerung mit Sofortmassnahmen end-lich vor den täglichen Autolawinen zu schützen!

 

 

Weiterlesen

Gelungener Coup - umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

Der Angriff auf die Städte-Initiative von umverkehR in Basel wurde mehr als abgewehrt. So sind ab 2050 ausschliesslich emissionsarme, klima- und ressourcenschonende Verkehrsmittel im Kanton Basel-Stadt zugelassen.

Weiterlesen

Zug fahren und Meer - umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

 

Mit dem Zug nach Schottland in die Sommerferien. Das habe ich letztes Jahr umgesetzt. Wie? Das erfahren Sie in meinem Reisebericht – ergänzt mit Tipps, Ideen und Forderungen.

 

 

Weiterlesen

Fussgängerzone ja – Parking nein! - umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

 

umverkehR wehrt sich gegen mehr Parkplätze mitten im Zentrum von Genf. Zusammen mit anderen Umweltorganisationen hat umverkehR deshalb 6400 Unterschriften gegen ein völlig überdimensioniertes Parkhaus gesammelt.

 

 

Weiterlesen
  • Erste Seite « First
  • Vorherige Seite ‹‹
  • …
  • 5
  • 6
  • 7
  • Nächste Seite ››
  • Letzte Seite Last »

Über umverkehR

umverkehR ist eine verkehrspolitische Umweltorganisation und parteipolitisch unabhängig. Wir setzen uns für eine ökologische, sozialverträgliche und zukunftsweisende Mobilität ein.

IBAN CH84 0900 0000 8006 7097 2
Bank: PostFinance
Clearing-Nummer: 0900

umverkehR

umverkehR
Idaplatz 3
Postfach
8036 Zürich

+41 44 242 72 76

info@umverkehr.ch
www.umverkehR.ch

  • SPENDEN
  • Newsletter anmelden
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
To top

© Copyright 2023 umverkehR. All rights reserved.