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Induzierter Verkehr – eine unbequeme Wahrheit

7. April 2024
Thibault Schneeberger, Koordinator Romandie
Thibault Schneeberger

Bundesrat Rösti behauptet, der Autobahnausbau führe nicht zu mehr Verkehr. Er zeigt damit, dass er ein ernsthaftes Problem mit wissenschaftlichen Fakten hat.

Das Phänomen ist so banal, dass es in Fachkreisen als «Grundgesetz der Strassenüberlastung» bezeichnet wird. Alle Studien und Beobachtungen bestätigen es: Durch den Ausbau von Autobahnen entsteht «induzierter Verkehr», es werden somit Autofahrten gemacht, die ohne die Kapazitätserweiterung nicht oder nicht mit dem Auto zurückgelegt worden wären.

Teufelskreis Autoabhängigkeit

Diese Kausalität wird seit Jahrzehnten gemessen und bestätigt. Ein grösseres Autobahnangebot lässt die Reisezeit (vorerst) sinken, was den Aufwand des Reisens reduziert, was wiederum zu einem Anstieg der Nachfrage führt. Der Verkehr verhält sich eben nicht wie Wasser. Autofahrer: innen sind dynamische Wesen und passen sich dem Angebot an. Wenn die Autobahn attraktiver ist, steigen die Leute vom öffentlichen Verkehrsmittel auf das Auto um oder fahren kilometerweit in ein Restaurant, statt eines in ihrem Quartier zu besuchen.

Manchmal ziehen sie sogar um oder nehmen einen Job an, der zwar weiter entfernt, aber dank der Autobahn gleich schnell erreichbar ist wie der bisherige zu Fuss, mit dem Velo oder per ÖV. So verändert sich auch die Umgebung: Läden und Dienstleistungen verschwinden aus Dörfern, und die Abhängigkeit vom Auto wächst. Das Verkehrsaufkommen steigt weiter an. Ein Teufelskreis.

Rückkehr der Staus nach spätestens zehn Jahren

Es gibt unzählige Beispiele für induzierten Verkehr: So hat die Verbreiterung des Highway 101 von Palo Alto nach San Francisco die Staus verschlimmert. Eine zusätzliche Spur auf der I-405 in Los Angeles hat den Verkehr verlangsamt und die Fahrzeit gar verlängert.

Eine Kapazitätserhöhung einer Autobahn um zehn Prozent führt nach spätestens zehn Jahren zu einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen von sechs bis zehn Prozent. Das Phänomen zeigt sich umso stärker, je verstopfter die Strasse zuvor war und je mehr sie in einem städtischen Ballungsraum liegt. Das ist bei allen Projekten, über die wir im Herbst abstimmen werden, der Fall. Die Staus werden auf den verbreiterten Autobahnen in weniger Zeit zurück sein, als die Baustellen die betroffenen Städte und Gemeinden belastet haben.

Warum beharrt die Politik auf dem Autobahnausbau als Heilmittel, obwohl bekannt ist, dass er nichts nützt? Wegen der Baulobby, die von Milliardenaufträgen profitiert? Das ist kaum der einzige Grund. Vielmehr ist das Auto als Symbol für Freiheit und Wohlstand so tief in unseren Köpfen und Herzen verankert, dass es schwerfällt anzuerkennen, dass das Auto kein effizientes Massenfortbewegungsmittel ist. Der «Traum vom Auto» hat sich in einen Albtraum verwandelt, aus dem wir aufwachen müssen!

Alle in diesem Artikel verwendeten Studien
Referendum gegen den Autobahnausbau


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2. Gotthardröhre gefährdet Agglomerationsprojekte

8. Februar 2016

Alle, die sich in den Agglomerationen mit nachhaltigen Verkehrsmitteln fortbewegen, also ÖV-PendlerInnen, VelofahrerInnen und FussgängerInnen, werden bei Annahme der 2. Gotthardröhre das Nachsehen haben. Denn das im Gotthard verbaute Geld – 3 Milliarden Franken für den motorisierten Strassenverkehr – wird für Projekte im Agglomerationsverkehr fehlen.

Die Abstimmung zur 2. Gotthardröhre naht. Die Sicherheit und das vermeintlich abgeschnittene Tessin stehen in der Diskussion im Vordergrund. Auch die Verschwendung von 3 Milliarden Franken wurde bereits thematisiert.
Kaum jemand spricht jedoch über die Agglomerationsprogramme, deren Umsetzung wegen den fehlenden 3 Milliarden gefährdet wird. Bereits jetzt fehlt Geld für baufähige Projekte in den Agglomerationen, sei es für den ÖV, den Velo- oder den Fussverkehr. Jede zusätzliche Milliarde, die in den Tunnelbau am Gotthard investiert wird, fehlt für die Finanzierung von Projekten in den Agglomerationen. Ein Ja zur zweiten Röhre trifft damit jeden oder jede – auch die Städterinnen und Städter und die Bevölkerung in den Agglomerationen.
Warum betrifft es die Agglomerationen?

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