Heute haben umverkehR, IGöV, VöV, Back-on-Track, Pro Bahn, VCS, Läbigi Stadt, KLUG, Grüne und SP zwei Petitionen mit total über 50’000 Unterschriften für Nachtzüge eingereicht. Die Unterzeichnenden fordern die Politik auf, die geplante Förderung der Nachtzugverbindung von Basel nach Kopenhagen und Malmö zu sprechen und auf Kürzungen beim öffentlichen Verkehr zu verzichten.
Die Petition «Jetzt Nachtzug nach Malmö retten!» wurde von IGöV, VöV, Back-on-Track, Pro Bahn, umverkehR, VCS, Läbigi Stadt, den Grünen und der SP mit über 24’500 Unterschriften in nur 20 Tagen gesammelt. Sie fordert das Parlament auf, die geplante Subvention für die Nachtzugverbindung von Basel nach Kopenhagen und Malmö zu sprechen. Die Förderung des Nachtzugs leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Der Umstieg vom Flugzeug auf den Nachtzug reduziert die CO₂‑Belastung der Reise auf einen Achtel. Zwischen Zürich bzw. Basel und Kopenhagen gibt es wöchentlich etwa 50 Direktflüge, das Umstiegspotenzial ist somit gross.
«Der internationale Personenverkehr auf der Schiene hat ein grosses Potential, hauptsächlich am Tag, aber für gewisse Destinationen braucht es Nachtzüge», betont VöV-Direktor Ueli Stückelberger.
Die rund 9,2 Millionen Franken pro Jahr für die Nachtzugverbindung nach Kopenhagen und Malmö sind ein Bruchteil der Subvention des Flugverkehrs. Allein die Kerosinsteuerbefreiung in der Schweiz entspricht rund 1,5Milliarden Franken jährlich. Zudem hat das Parlament vor einem Jahr mehr internationale Verbindungen bestellt und konkrete Destinationen gefordert.
«Die SBB hat Investitionen getätigt und alles aufgegleist für den Start des Nachtzuges Kopenhagen/Malmö im April 2026. Die Subventionen jetzt wieder zu streichen, gleicht einer Hüst und Hott-Politik», kritisiert Florence Brenzikofer, Präsidentin IGöV Schweiz und Nationalrätin.
Volkswillen respektieren, Klimapolitik umsetzen
Zusammen mit der Petition für den Nachtzug nach Malmö hat die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR die umfassendere Petition «Volkswillen respektieren: Mobilitätswende statt Autobahnausbau» eingereicht. Die über 27’500 Unterzeichnenden fordern die Politik auf, den klaren Willen der Bevölkerung zu respektieren und die schweizerischen Klimaziele umzusetzen. Die Petition wehrt sich gegen die im «Entlastungspaket 27» vorgesehenen Kürzungen bei Nachtzügen, Regionalverkehr und Bahninfrastruktur. Das Geld für die Mobilitätswende ist vorhanden. Die mit dem Volksentscheid vom 24. November 2024 gegen den Autobahnausbau frei gewordenen Mittel aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) müssen in den öffentlichen Verkehr sowie in Fuss‑ und Velowege investiert werden.
Franziska Ryser, Co-Präsidentin von umverkehR und Nationalrätin, wird deutlich:
«Nachtzüge sind ideal als Alternative zum klimaschädlichen Flugverkehr. Wir brauchen jetzt Investitionen in die klimafreundliche Mobilität und sicher keinen Sparhammer beim ÖV.»
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