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Flugverkehr: Tropfen auf den heissen Stein

7. März 2019
Silas Hobi
Silas Hobi

Der Ständerat hat heute der Verknüpfung des Schweizer Emissionshandelssystems mit dem EU-System zugestimmt. Damit werden auch Emissionen der Luftfahrt einbezogen. Das reicht aber bei weitem nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. umverkehR fordert deshalb griffigere Massnahmen.

Will die Schweiz die Pariser Klimaziele erreichen, muss sie ihre Verkehrs- und Klimapolitik zwingend anpassen. Die Pariser Klimaziele wollen die Klimaerwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius und besser 1,5 Grad Celsius gegenüber vorindustriellem Zeitalter begrenzen. Ohne Einbezug der Flugverkehrs-Emissionen kann dieses Ziel nicht erreicht werden. Der Luftverkehr ist in der Schweiz für geschätzt 18% des menschengemachten Klimaeffekts verantwortlich. Gemäss Prognosen für 2030 beträgt das Passagieraufkommen der Schweizer Flughäfen bis zu 78 Millionen Personen.[1] Das sind 28 Mio. mehr als heute! Der Luftverkehr wird in der Schweiz bis 2030 zum grössten Treiber des Klimaeffekts. Verglichen mit unseren Nachbarn sind Schweizerinnen und Schweizer doppelt so viel mit dem Flugzeug unterwegs.

Kostenwahrheit durch höhere Ticketpreise

Effektiver Klimaschutz verlangt daher Massnahmen, die sich wirklich auf den Ticketpreis niederschlagen. Durch Verknüpfung der Emissionshandelssysteme wird ein Ticket für einen Europaflug nach Berechnungen im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt ab 2021 um nur 30 Rappen teurer.[2] Insgesamt reduziert die Verknüpfung der beiden Systeme bis 2030 die Passagierzahlen um maximal 2,1%. Dem steht ein Passagierwachstum von mindestens 60% gegenüber.[3] Dies zeigt deutlich: Aufschläge im Rappenbereich reichen niemals aus, um das immense Wachstum aufzuhalten.   

Ja zur Flugticketabgabe

Um die Emissionen des Luftverkehrs zu reduzieren fordert umverkehR:

  • Die Schweiz erhebt eine Flugticketabgabe, welche die Kostenwahrheit des Flugverkehrs abdeckt. Daher lanciert umverkehR die Petition «Ja zur Flugticketabgabe!»
  • Die Schweiz setzt sich auf internationaler Ebene für eine Kerosinsteuer ein. Dieses Bekenntnis wird aktiv kommuniziert, national wie international.
  • Die Schweiz fördert eine Verkehrsverlagerung zu nachhaltigeren Verkehrsträgern, insbesondere zum Schienenverkehr. Da 80% der Flüge aus der Schweiz einen Zielort innerhalb von Europa haben, besteht ein grosses Reduktionspotential, dass bei Strecken bis 1500 Kilometern durch klimafreundliche Nachtzüge erbracht werden kann.

Weitere Information:

Silas Hobi, Geschäftsleiter umverkehR, 079 899 09 18, shobi@umverkehr.ch

 

Siehe Hintergrundinformationen und Grafiken in separatem Dokument

 

[1] Zu den Passagierzahlen siehe Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt, Auswirkungen eines EHS-Linking für den Bereich Luftfahrt–Aktualisierung für die Schweiz https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/recht/totalrevision-co2-gesetz/zusatzinformationen.html (Stand 07.03.2019) (BAFU EHS Luftfahrt Studie), Seiten 47 bis 51.

[2] Zu den Auswirkungen der Verknüpfung der Emissionshandelssysteme der EU und der Schweiz siehe BAFU EHS Luftfahrt Studie, Seiten 44 bis 47. Die Verteuerung im Hauptszenario für 2012 kann Tabelle 12 auf Seite 45 entnommen werden.

[3] BAFU EHS Luftfahrt Studie, Seite 50.

medienmitteilung_euets.pdf

215.9 KB

hintergrundinformationen_grafiken.pdf

151.11 KB
Zug statt Flug

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