umverkehR ist empört über den heutigen Entscheid des Nationalrats. Die Gelder für den Nachtzug nach Kopenhagen und Malmö wurden komplett gestrichen. Das bedeutet das Aus für diese stark nachgefragte Nachtzuglinie. Nun bleibt umverkehR zum Ausbau der Nachtzüge nur noch der Weg über eine nationale Volksinitiative.
Der Flugverkehr wächst und wächst und die Klimaziele geraten immer weiter in die Ferne. Trotz hoher Dringlichkeit für den Klimaschutz im Flugbereich hat das Parlament heute den Nachtzug nach Kopenhagen und Malmö beerdigt. Dabei hatte das Parlament erst 2024 beschlossen, einen Teil der Einnahmen aus der Versteigerung der Emissionsrechte für den Flugverkehr für die Förderung von Nachtzügen einzusetzen. Mit diesem unglaubwürdigen Hin-und-Her stellt das Parlament die Planungssicherheit und das Vertrauen in politische Institutionen in Frage.
Franziska Ryser kritisiert den Entscheid von National- und Ständerat scharf: «Das Parlament weigert sich den Volksauftrag zum Klimaschutz beim Flugverkehr umzusetzen. Es hat heute sogar die letzte minimale Nachtzugförderung und damit den Ausbau von Alternativen zum Fliegen abgelehnt. Das ist frustrierend. Es motiviert uns aber noch mehr, so rasch wie möglich mit dem Unterschriftensammeln für unsere Initiative für einen attraktiven ÖV und gegen die Vielfliegerei zu starten.»
Stabile Finanzierung dank umverkehR-Initiative
Es braucht eine stabile und verlässliche Förderung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Aufgrund aufwändiger Planungen und langer Fristen für die Beschaffung von Rollmaterial ist es kaum möglich, das grenzüberschreitende Bahnangebot wirkungsvoll auszubauen, wenn alle paar Monate die Rahmenbedingungen geändert werden.
Die von umverkehR angekündigte Initiative soll für eine stabile Förderung des grenzüberschreitende Bahnangebots und bezahlbare Tickets sorgen. Finanziert wird die Stärkung des ÖV durch Vielflieger*innen und Luxusreisenden über eine Flugticketabgabe. Die Initiative schafft damit die notwendige Planungssicherheit, die Bundesrat und Parlament abgelehnt haben. umverkehR plant, im Frühling mit der Unterschriftensammlung zu beginnen.
Grosses Verlagerungspotenzial auf (Nacht-)Züge
Gemäss einer kürzlich veröffentlichten Studie der Universität Basel kann der Marktanteil von Nachtzügen in Europa von heute rund einem Prozent auf gegen 20 Prozent gesteigert werden. Laut der Studie sind dafür günstigere Ticketpreise, viel mehr Kapazität im Schienennetz und mehr Reisekomfort notwendig. Die Einführung einer Flugticketabgabe erhöht Umsteigeeffekt hin zum Nachtzug und verstärkt damit den Beitrag zum Klimaschutz weiter.
SAF: ein leeres Versprechen
Die Politik setzt wider besseren Wissens rein auf technologische Lösungen. Dabei stellt die Flugbranche selbst die ausreichende Verfügbarkeit von «nachhaltigen Flugtreibstoffen» (SAF) in Frage. Auch das Paul Scherrer-Institut der ETH kommt zum Schluss, dass SAF alleine nicht zielführend sind. Der entscheidende Hebel liege beim Flugaufkommen. Wenn dieses nicht reduziert wird, kann Klimaneutralität nicht erreicht werden. Trotz dieser klaren Fakten setzt das Parlament einseitig auf SAF und verhindert dadurch wirksame Massnahmen zur Reduktion des Flugverkehrs. Das Parlament verhindert dadurch die Umsetzung der Klimaschutzgesetzes beim Flugverkehr.
