Direkt zum Inhalt
  • Deutsch
  • Français
Spenden
Logo der Website
  • Aktuell
    • Medienmitteilungen
    • News
    • Magazin umverkehRen
    • Veranstaltungen
  • Projekte
  • Aktiv werden
  • Über uns
Schließen
  1. Startseite
  2. Aktuell

Privatjets verbieten

25. Juni 2025
Tonja Zürcher
Tonja Zürcher

Privatjets stehen exemplarisch für die Klimazerstörung durch eine kleine, reiche Elite. Trotz Klimakrise nimmt die Nutzung von Privatjets stark zu. Für einen wirksamen Klimaschutz und Gerechtigkeit muss diese Masslosigkeit verboten werden.

Die Klimabelastung durch Privatjets ist enorm. Pro Passagier*in verursachen sie bis zu 30-mal mehr Emissionen als Economy-Linienflüge. Weltweit ist ein Prozent der Menschen für 50 Prozent der Emissionen aus der Luftfahrt verantwortlich, während 80 Prozent der Weltbevölkerung noch nie ein Flugzeug betreten haben. Allein jede*r der 50 reichsten Milliardär* innen der Welt fliegt gemäss der internationalen NGO Oxfam pro Jahr durchschnittlich 425 Stunden mit dem Privatjet. 

Weltweit sind die Emissionen von Privatjets zwischen 2019 und 2023 um 46 Prozent angestiegen. Knapp die Hälfte der Flugstrecken sind kürzer als 500 Kilometer, 15 Prozent sogar unter 250 Kilometer. Die Schweiz spielt im europäischen Privatjet-Verkehr eine bedeutende Rolle. Im Jahr 2022 wurden hierzulande gemäss Greenpeace 35 269 Privatjet-Flüge registriert, was einem Anstieg von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Flüge verursachten etwa gleich viel CO2 wie rund 38 000 Einwohner* innen mit einem durchschnittlichen Konsum im gleichen Jahr. Die Schweiz hat weltweit die dritthöchste Anzahl Privatjets im Verhältnis zur Bevölkerungszahl. Am meisten Privatjets starten und landen an den Flughäfen Genf, Zürich und Sion. Genf ist nach Nizza der am zweithäufigsten für Privatjets genutzte Flughafen Europas.

Eine Frage der Gerechtigkeit

Neben den ökologischen Auswirkungen verschärfen Privatjets auch soziale Ungleichheiten. Während viele Menschen mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen und trotzdem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten sollen, jetten Überreiche mit steuerbegünstigten Privatflügen um die Welt und zerstören ungehemmt das Klima. Das untergräbt das Vertrauen in die Klimapolitik und die Demokratie. Ein Verbot von Privatjets würde also nicht nur die Emissionen reduzieren, sondern auch ein starkes Signal für Klimagerechtigkeit senden.

Stay Grounded, ein globales Netzwerk, das sich gegen den Flugverkehr sowie dessen negative Auswirkungen einsetzt und zu dem auch umverkehR gehört, fordert deshalb schon seit Jahren ein Verbot von Privatjets. Diese Forderung basiert auf der Erkenntnis, dass freiwillige Selbstverpflichtungen und Appelle an die Vernunft der Überreichen nicht ausreichen, um den exzessiven Gebrauch dieser klimaschädlichen Transportmittel einzudämmen.

Erste Erfolge werden sichtbar

Der Einsatz zeigt bereits erste Erfolge. Die Flughäfen von Amsterdam und Eindhoven kündigten an, Privatjets ab 2026 zu verbieten. Frankreich hat beschlossen, die Flugticketabgabe (Taxe de Solidarité sur les Billets d’Avion) ab dem 1. März 2025 deutlich zu erhöhen, was insbesondere Privatjet-Reisende betrifft. Für Flüge mit Privatjets steigen die Gebühren je nach Flugzeugtyp und Strecke auf 210 bis 2100 Euro pro Passagier*in.

Und sogar in der Schweiz tut sich etwas, wenn auch eher im Versteckten. Im Rahmen des Sparprogramms – das ansonsten sehr problematisch ist und unter anderem den Ausbau des internationalen Zugverkehrs bedroht – hat der Bundesrat vorgeschlagen, die Subventionen für Regionalflughäfen wie Bern-Belp, Lugano, Samedan und Sion von gut 30 auf 5 Millionen zu kürzen. Das ist insofern bemerkenswert, als diese Flughäfen hauptsächlich von Privatjet- Reisenden genutzt werden.

Privat Jet

Flüge mit Privatjets sind pro Person bis zu 30-mal CO²-intensiver als Linienflüge in der Economy-Klasse.

Ein Verbot alleine reicht nicht

Ein Verbot von Privatjets reicht jedoch nicht aus. So krass die Emissionen von Privatjets pro Person sind und weiter steigen, machten sie 2023 trotzdem nur knapp zwei Prozent der gesamten Emissionen des Flugverkehrs aus. Weitere erfolgsversprechende Massnahmen zur Reduktion des Flugverkehrs und seiner Auswirkungen sind ein Verbot von Kurzstreckenflügen, die Abschaffung von Vielfliegerboni wie Flugmeilen, eine klassische Flugticketabgabe, wie sie in der Schweiz bereits im Zusammenhang mit dem CO2-Gesetz diskutiert wurde (siehe Seiten 4 und 5), und eine Vielfliegerabgabe.

Vielfliegerabgabe

Fliegen ist nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch innerhalb der Länder sehr ungleich verteilt. In Deutschland fliegt knapp ein Drittel ein- bis zweimal jährlich – nur acht Prozent fliegen dreimal pro Jahr oder noch häufiger. Vergleichbare Zahlen für die Schweiz gibt es keine. Zu beachten ist, dass die Schweizer Bevölkerung etwa doppelt so häufig fliegt wie die deutsche. Der Anteil Vielflieger*innen wird also höher sein, der Grundsatz ist jedoch derselbe: Wenige Vielflieger*innen sind für einen Grossteil der Flüge verantwortlich. Stay Grounded schlägt deshalb eine Vielfliegerabgabe (frequent flying levy) vor: Der erste Hin- und Rückflug im Jahr wäre abgabenfrei, der nächste mit 50 Euro pro Einzelflug belegt, der darauffolgende mit 100 Euro und so weiter. Hinzu kämen Aufschläge für Premium-, Business- und First-Class- Flüge und für Langstreckenflüge. Bei der Umsetzung gibt es juristische und praktische Hürden wie Datenschutz und Datenlage, die gemäss einer Studie von Stay Grounded aber lösbar sind.

Die Ansätze, wie beim Flugverkehr für Klimaschutz und Gerechtigkeit gesorgt werden kann, sind vielfältig. Es wird Zeit, sie anzupacken.

Private Jet Flights Europe

Die Schweiz liegt bei den Privatjet-Flügen in Europa auf Platz sechs – nach Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien. Und das, obwohl diese Länder deutlich mehr Einwohnende haben.



Lust das umverkehRen regelmässig zu lesen?

Werde Mitglied!
umverkehRen
Flugverkehr

Mehr Artikel aus dem Magazin umverkehRen

Zurück in die Mottenkiste!- umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

 

Das unsinnige Rosengartenprojekt wurde im Kanton Zürich am 9. Februar 2020 überraschend deutlich abgelehnt. umverkehR hat sich in der Abstimmungskampagne stark engagiert und damit zum erfolgreichen Ausgang der Abstimmung beigetragen. Jetzt gilt es, die Quartierbevölkerung mit Sofortmassnahmen end-lich vor den täglichen Autolawinen zu schützen!

 

 

Weiterlesen

Gelungener Coup - umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

Der Angriff auf die Städte-Initiative von umverkehR in Basel wurde mehr als abgewehrt. So sind ab 2050 ausschliesslich emissionsarme, klima- und ressourcenschonende Verkehrsmittel im Kanton Basel-Stadt zugelassen.

Weiterlesen

Zug fahren und Meer - umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

 

Mit dem Zug nach Schottland in die Sommerferien. Das habe ich letztes Jahr umgesetzt. Wie? Das erfahren Sie in meinem Reisebericht – ergänzt mit Tipps, Ideen und Forderungen.

 

 

Weiterlesen

Fussgängerzone ja – Parking nein! - umverkehRen Nr. 125

19. März 2020

 

umverkehR wehrt sich gegen mehr Parkplätze mitten im Zentrum von Genf. Zusammen mit anderen Umweltorganisationen hat umverkehR deshalb 6400 Unterschriften gegen ein völlig überdimensioniertes Parkhaus gesammelt.

 

 

Weiterlesen

Magazin umverkehRen N°124 online

19. November 2019

 

Das umverkehRen N°124 jetzt lesen!

Strassenbau = Sackgasse

 

Editorial: Engpassbeseitigung 2.0

Standpunkt: Strassenbau-Moratorium gesucht

Strassenbau: Strassenschneisen in Wohnquartieren?

Strassenbau: Nein zum Rosengartentunnel

Strassenbau: Die gleichen Fehler wie vor 50 Jahren

Städte-Initiative: Auto-Initiativen als Steilpass?

pl@net

Zug statt Flug: Harte Fakten zum Flugverkehr

PARK(ing) Day: Parkplätze zum Leben erwecken

Fokus: Städte-Initiativen in Zürich und Basel verteidigen!

Agenda

 

Weiterlesen

Auto-Initiativen als Steilpass? - umverkehRen Nr. 124

19. November 2019

Die Basler Verkehrspolitik ist eine delikate Angelegenheit. Einerseits hat der Stadtkanton den schweizweit tiefsten Motorisierungsgrad und einen der höchsten Veloanteile. Andererseits wurden in den letzten Jahren diverse Vorlagen zum Ausbau der Tram- oder der Veloinfrastruktur von der Bevölkerung abgelehnt. Voraussichtlich steht im Februar 2020 eine wegweisende Abstimmung an.

Weiterlesen

Nein zum Rosengartentunnel - umverkehRen Nr. 124

19. November 2019

Am 9. Februar 2020 stimmt die Bevölkerung des Kantons Zürich – auch dank der Unterstützung des Referendums
durch umverkehR – über den Rosengartentunnel in der Stadt Zürich ab. Das Projekt entspricht einer
Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrhundert und verdient darum ein klares Nein.

Ein Beitrag von Simone Brander, Mitglied der umverkehR-Regionalgruppe Zürich und Gemeinderätin SP Stadt Zürich

Weiterlesen

Tunnelblick - umverkehRen Nr. 122

1. Juni 2019

Der Zürcher Kantonsrat hat das Projekt «Rosengartentunnel und Rosengartentram» angenommen. Mit dem Bau eines neuen Tunnels soll die Kapazität von zurzeit vier auf künftig sechs Spuren erhöht werden. Gemäss Gemeindeordnung der Stadt Zürich muss sich der Stadtrat gegenüber dem Kanton aber gegen eine Kapazitätserhöhung aussprechen.

Weiterlesen

«Parkplatz: Park oder Platz?» - umverkehRen Nr. 122

1. Juni 2019

umverkehR hat am 3. April 2019 in Basel eine Veranstaltung zum Thema Parkieren organisiert. Nach einem Inputreferat von Martina Dvoraček vom Büro für Mobilität AG diskutierte die Referentin mit Hans-Peter Wessels (Regierungsrat BS) und Raphael Fuhrer (Grossrat BS) darüber, wie sich die Parkplatzsituation in Basel entwickeln müsste.

von Daniel Costantino

Weiterlesen
  • Erste Seite « First
  • Vorherige Seite ‹‹
  • …
  • 6
  • 7
  • 8
  • Nächste Seite ››
  • Letzte Seite Last »

Über umverkehR

umverkehR ist eine verkehrspolitische Umweltorganisation und parteipolitisch unabhängig. Wir setzen uns für eine ökologische, sozialverträgliche und zukunftsweisende Mobilität ein.

IBAN CH84 0900 0000 8006 7097 2
Bank: PostFinance
Clearing-Nummer: 0900

umverkehR

umverkehR
Idaplatz 3
Postfach
8036 Zürich

+41 44 242 72 76

info@umverkehr.ch
www.umverkehR.ch

  • SPENDEN
  • Newsletter anmelden
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
To top

© Copyright 2023 umverkehR. All rights reserved.